Kurzes Linux-Howto
Für alle Nicht-Mitwohnis: Dieses HowTo ist auf die Gegebenheiten in meiner WG zugeschnitten. Falls irgendjemand was versucht, der nicht vor einem der hiesigen Computer hängt, müssen die entsprechenden Befehle abgeändert werden.
Für Mitwohnis: In unserer schönen Wohnung laufen alle Computer mit Linux. Nicht etwa, um euch zu ärgern, sondern weil Linux im Vergleich mit einem anderen Betriebsystem aus Redmond verdammt viele Vorteile hat.
- Das System läuft stabil. In den drei Jahren, die ich damit arbeite, hatte ich kaum Systemabstürze.
- Es gibt keine bekannten Viren für Linux. Es kann euch also nicht passieren, dass ihr ohne euer Wissen den ganzen Rest der Welt mit Virenmails überschwemmt.
- Linux telefoniert nicht nach Hause. Es schickt keine Nachrichten, was ihr auf eurem Computer installiert habt, was ihr gerade macht und mit welchen Programmen ihr arbeitet.
- Linux und die meisten seiner Programme sind kostenlos. Niemand wird mehr zum Raubkopierer, nur weil er eine Textverarbeitung auf seinem Computer installieren möchte, die er nicht bezahlen will.
- Verschiedene Versionen von Linuxprogrammen sind kompatibel. Z. Bsp. sehen eure Texte in Version 1 von OpenOffice genauso aus wie in Version 1.4 oder Version 2. Bei einer Textverarbeitung aus Redmond passieren da merkwürdige Dinge.
- Wenn bei Linux Fehler entdeckt werden, werden sie sofort behoben. Und nicht totgeschwiegen oder ein halbes Jahr später mit einem obskuren Servicpack behoben, der gleich neue Probleme verursacht.
- Linux wird euch in Zukunft sehr viel häufiger begegnen, als ihr vielleicht ahnt. Beispiele: Fast jeder Server im Internet ist ein Linuxrechner, bis 2004 waren in Deutschland 31 % der Verwaltungen, darunter der Bundestag und die Stadt München, auf Linux umgestiegen, im Rechnerpool meiner Universität gibt es nur 5 Windowsrechner (zu Schulungszwecken, nicht zum arbeiten), in Thailand werden 60 % der neu verkauften Computer mit vorinstalliertem Linux ausgeliefert, EU-Praktikanten müssen bei der Bewerbung ankreuzen, wie gut ihre Linux-Kenntnisse sind. Meine Mama, Papa, Freunde, fast alle haben Linux und jetzt hat auch mein Opa mit 70 Jahren den Wechsel gewagt.
Natürlich ist auch nicht alles super. Probleme gibt es meistens mit Geräten, deren Hersteller (noch) nicht daran gedacht haben, auch einen Linux-Treiber dazu zu legen oder schöne Programme aus der schönen Windowswelt funktionieren nicht unter Linux. Aber dafür gibt es meistens einen Ersatz, der dem Windowsprogramm in der Regel überlegen ist.
Seht es einfach als Chance, etwas neues zu lernen und Zusatzqualifikationen zu bekommen. Am Windowsrechner habt ihr ja auch nicht sofort wie ein Meister losgeklickt.
Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, aber wenn ihr euch gewöhnt habt (das geht eigentlich schnell. Irgendwann habt ihr eine Erleuchtung durch die Kommandozeile :) ), werdet ihr es als echte Zumutung empfinden, wenn ihr mit Windows arbeiten müßt.
Es gibt im Internet ein sehr gutes Buch zu Linux, das (fast) keine Fragen offen läßt.
Wenn es ein Problem gibt, scheut euch nicht, einfach zu fragen.